Zwei Jungen – ein Schicksal


Familie
13/11/2019
Nicht jeder hat das Glück, ein Dach über dem Kopf oder eine liebevolle Familie zu haben. Deshalb ist es wichtig, dass wir nicht einfach wegsehen, sondern anderen in Not beistehen. Mit der Aktion Stück zum Glück setzen sich Procter & Gamble und REWE für Straßenkinder in Bangladesch ein. Lesen Sie die mitreißenden Geschichten der zwei Jungen Reza und Islam.

„Mein Name ist Reza, ich bin 12 Jahre alt…

An meine Mutter erinnere ich mich nicht mehr, sie ist gestorben, als ich ganz klein war. Ich erinnere mich nur an meine Stiefmutter, aber am liebsten würde ich mich nicht mehr an sie erinnern. Sie hat mich ständig gebissen und gehauen. Wenn mein Vater ̶ ein Rikschafahrer ̶ abends nach Hause kam, glaubte er nur ihr. Sie sagte, ich sei ungezogen und dann verprügelte mich auch mein Vater. Eines Abends schrie er mich an, ich solle abhauen. Das tat ich dann. Ich war sechs.

Jemand hatte mir gesagt, am Bahnhof könne man überleben: Mit Betteln oder Flaschensammeln konnte ich mir manchmal Essen kaufen. Eines Tages sprach mich ein Mann an und erzählte mir vom Kinderschutzhaus. Ich hatte nichts zu verlieren und ging mit. Gleich am ersten Abend bekam ich leckeres Essen und Kleider. Ich konnte mein Glück kaum fassen.

Jetzt lebe ich seit über drei Jahren in meinem neuen Zuhause. Das Kinderschutzhaus ist mehr als ein Bett und warme Mahlzeiten: Hier bin ich glücklich. Mein Traum ist es, im Ausland zu studieren und als Sozialarbeiter zu arbeiten. Kein Kind sollte auf der Straße leben oder allein sein. Kinder haben ein Recht auf Schule, ein Bett und auf liebevolle Betreuung. Dafür möchte ich kämpfen!“

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„Ich heiße Islam und lebe seit zwei Jahren im Kinderschutzhaus…

Hier erlebte ich das erste Mal, wie es ist, von jemandem umarmt zu werden. Als Kleinkind bin ich in einem Internat aufgewachsen. Dort ist es üblich, dass Kinder gequält und geschlagen werden. Also rannte ich davon.

Ich lief zum Bahnhof und fuhr irgendwohin. Ich wusste erst gar nicht, dass ich dann in Dhaka war. Wie andere Kinder auch, begann ich zu betteln und Flaschen zu sammeln. Die Älteren zwangen uns, Klebstoff aus Tüten zu schnüffeln. Dandy heißt diese Droge, mit der man den Hunger und die Einsamkeit vergessen konnte.

Das war drei Jahre lang mein Leben. Was ein glückliches Leben ist, habe ich erst im Kinderschutzhaus kennengelernt. Am ersten Abend habe ich so viel gegessen, dass es mir ganz schlecht war. Ich musste erst lernen, langsam zu essen und nicht alles, was vor mir stand, sofort zu verschlingen.

Heute bin ich neun Jahre, Sprecher unseres Hauskomitees und Pfadfinderführer. Einmal in der Woche haben wir alle zusammen eine Besprechung, in der wir Kinder Dinge beschließen oder auch kritisieren dürfen ̶ das ist toll. Aber das Wichtigste ist: Ich habe Freunde gefunden!“

Mehr Infos zum Kinderschutz-Projekt „Stück zum Glück“ gibt es hier.