Regelschmerzen: Ursachen und Hausmittel


Gesundheit & Wellness
12/11/2021
Puh, Zyklusende in Sicht und so langsam macht sich der Unterleib bemerkbar? Viele Frauen leiden an Periodenbeschwerden und fürchten diese Zeit. Wir verraten die Ursachen und Hausmittel gegen Menstruationsschmerzen.

Was sind Periodenschmerzen?
Was passiert bei den Periodenschmerzen?
Regelschmerzen: Ursachen und Einflussfaktoren für die primäre Dysmenorrhö
Warum plötzlich starke Regelschmerzen? Ursachen für sekundäre Dysmenorrhö
Welche Hausmittel helfen gegen Periodenschmerzen?
Was tun bei starken Regelschmerzen?


Für viele von uns bedeutet die Menstruation: Unangenehme Tage brechen an – denn beinahe die Hälfte der Frauen haben oder hatten schon einmal Periodenschmerzen. Auch wenn sie meist ungefährlich sind, aber leider auch immer wieder verharmlost werden, können sie unseren Alltag und unsere Lebensqualität enorm einschränken und sind Grund, sie ernst zu nehmen. Wir verraten, wie Periodenschmerzen entstehen, welche Arten es gibt, welche Menstruationsschmerzen-Hausmittel existieren und was du gegen (extrem) starke Regelbeschwerden machen kannst.

Was sind Periodenschmerzen?

Zu den Menstruationsbeschwerden zählen eine ganze Reihe unterschiedlicher Symptome, die durch den Zyklus bedingt sind und während der Periode auftreten können – von Müdigkeit und Übelkeit über Kopf-, Brust und Rückenschmerzen bis hin zu teilweise krampfartigen Unterleibsschmerzen. Treten diese Beschwerden vor der Periode auf, werden sie dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) zugeordnet.

Zyklusbedingte Unterleibsschmerzen (Dysmenorrhö) gehören zu den häufigsten Periodenschmerzen – und zu den unangenehmsten: Oft sind sie erträglich, allerdings können sie auch so stark sein, dass sie uns den Alltag praktisch unmöglich machen.

Arten von Periodenschmerzen

Generell unterscheidet man zwei Arten von Unterleibsschmerzen:

  • Primäre Dysmenorrhö, häufige Menstruationsschmerzen, die bereits seit Anbeginn der Periode auftreten und ungefährlich sind,
  • und sekundäre Dysmenorrhö, die meist erst im mittleren Lebensalter auftritt und durch Erkrankungen ausgelöst wird.
Extrem starke Regelschmerzen sollten daher immer mit einem Gynäkologen abgeklärt werden, um Erkrankungen auszuschließen.

Was passiert bei den Periodenschmerzen?

Bei einer primären Dysmenorrhö entstehen die typischen, krampfartigen Unterleibsschmerzen durch Muskelbewegungen der Gebärmutter:

  • Die Gebärmutter ist mit einer Schleimhaut (Endometrium) ausgekleidet, die sie schützt und zur Einnistung befruchteter Eizellen beiträgt.
  • Findet keine Befruchtung statt, wird am Ende des Zyklus ein Teil der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und als Regelblutung ausgeschieden.
  • Hierbei ziehen sich die Muskeln der Gebärmutter in unregelmäßigen Intervallen zusammen und entspannen sich wieder.
  • Diese Muskelbewegungen können sich als leichtes Ziehen bemerkbar machen – bis hin zu starken Krämpfen, die Geburtswehen ähneln. Wer also plötzlich starke Menstruationsschmerzen verspürt, hat dies den aktiven Muckis im Unterleib zu verdanken.
  • Ausgelöst wird dieser Prozess durch das Hormon Prostaglandin, das während der Menstruation ausgeschüttet wird.
Starke Krämpfe der Gebärmutter gehen oft einher mit anderen Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen, Durchfall sowie Übelkeit.

Regelschmerzen: Ursachen und Einflussfaktoren für die primäre Dysmenorrhö

  • Veranlagung
  • Langer Monatszyklus
  • Frühes Einsetzen der Periode
  • Körpergewicht
  • Rauchen
  • Bewegungsmangel
  • Angst und Stress

Warum plötzlich starke Regelschmerzen? Ursachen für sekundäre Dysmenorrhö

Sekundäre Regelschmerzen treten erst später auf – entweder plötzlich oder sie werden von Periode zu Periode stärker. Hier ist die Ursache häufig eine Erkrankung oder ein gynäkologisches Problem, wie zum Beispiel in den folgenden Fällen.

  • Endometriose
    Hier siedelt sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter an – beispielsweise am Bauchfell, an den Eierstöcken, an der Blase oder in Darmnähe – und bildet dort sogenannte Endometrioseherde. Diese können sich entzünden und Unterleibsschmerzen während der Regelblutung auslösen, aber auch periodenunabhängig, beispielsweise beim Geschlechtsverkehr oder Stuhlgang.
  • Myome
    Myome sind gutartige Gebärmuttertumoren, die ab einer bestimmten Größe zu Unterleibsschmerzen führen. Sie können auch der Auslöser für eine sehr starke Periode sein.
  • Eileiterschwangerschaft
    Von einer Eileiterschwangerschaft spricht man, wenn eine befruchtete Eizelle sich in der Schleimhaut des Eileiters einnistet, anstatt ihn zu durchwandern. Kommt es nicht zu einem (natürlichen) Schwangerschaftsabbruch, reißt der Eileiter, da er sich mit dem wachsenden Embryo nicht dehnen kann. Dies verursacht Blutungen und heftige, plötzlich auftretende Unterleibsschmerzen und kann lebensbedrohlich werden – eine Früherkennung ist daher äußerst wichtig.
Auch Entzündungen der Eileiter, Eierstöcke oder Gebärmutter sowie andere gut- und bösartige Tumore und Zysten können sekundäre Regelschmerzen auslösen, ebenso wie mechanische Reizungen oder Verletzungen durch eine empfängnisverhütende Spirale. Lasse die Ursachen daher in jedem Fall von einem Arzt untersuchen.

Welche Hausmittel helfen gegen Periodenschmerzen?

Während sekundäre Periodenschmerzen fast immer eine ärztliche Behandlung erfordern, können wir bei primären Regelschmerzen selbst etwas tun. Um die Krämpfe zu lösen und generell das Wohlbefinden zu steigern, steht dabei vor allem Entspannung im Vordergrund – diese Regelschmerzen-Hausmittel könnten dir helfen:

  • Viel Bewegung kann Regelschmerzen lindern!
    Langes Sitzen begünstigt Verkrampfungen, da in dieser Haltung der Unterbauch schlechter durchblutet wird. Sanfter Sport hilft, die Krämpfe zu lösen – am besten an der frischen Luft, denn so tust du auch deinem Kopf etwas Gutes. Einfache Yogaübungen, leichtes Joggen oder Spaziergänge bringen den Kreislauf auf Trab und entspannen gleichzeitig. Eine gut sitzende Binde wie die Always Cotton Protection Binden Normal mit Flügeln bietet dabei sicheren Schutz und macht jede Bewegung mit. Übrigens: Mit einer Menstruationstasse wie der Always Menstruationstasse für mittel-starke Periode ist selbst Schwimmen kein Problem.

Unterleibsschmerzen während der Regelblutung: Frauen bei Yogaübungen

  • Wärme kann Regelschmerzen lindern
    Wärme bekämpft die Beschwerden schnell, denn sie entkrampft und löst die Verspannungen im Bauch. Gönne dir ein entspannendes Bad mit Kamillenzusatz oder eine warme Dusche oder mache es dir mit einer Wärmflasche, einer Heizdecke oder einem Körnerkissen bequem.

  • Wichtig: Setze dich der Wärme nur so lange aus, wie du sie als angenehmen empfindest. Bei Vorerkrankungen sprich vorab mit deinem Arzt.

  • Bauchmassagen gegen Regelschmerzen
    Mit einer Bauchmassage regst du die Bewegungen des Darms an und löst Verkrampfungen im Unterbauch. Lege beide Hände mit sanftem Druck auf den Bauch und bewege sie kreisförmig im Uhrzeigersinn.
  • Ruhe kann Regelschmerzen lindern
    Stress ist ein natürlicher Verstärker von Periodenbeschwerden. Ausreichend SchlafEntspannungsübungen und Meditation helfen dir, dich zu entspannen und dich wohler zu fühlen. Tipp: Versuche, unangenehme Termine während deiner Periode zu vermeiden – so ersparst du dir den Druck, auch noch performen zu müssen!
  • Heißer Kräutertee gegen Regelschmerzen
    Wohltuend ist jedes warme Getränk. Mit Tees aus Heilpflanzen gehst du noch gezielter gegen zyklusbedingte Unterbauchschmerzen vor – besonders schmerzlindernd sind Tees aus Mönchspfeffer, Melisse, Johanniskraut, Frauenmantel oder Kamille.
  • Gesunde Ernährung gegen Regelschmerzen
    Auch eine gesunde Ernährung hilft gegen Regelschmerzen: Vollkornreis, Nüsse, Hülsenfrüchte und Brokkoli sind reich an Magnesium, was Krämpfen vorbeugt – wie übrigens auch dunkle Schokolade.
  • Sex kann Regelschmerzen lindern
    Ja, auch bei diesem Hausmittel lohnt es sich, es auszuprobieren – Voraussetzung ist natürlich, du bist in der Stimmung dafür. Beim Orgasmus schüttet der Körper Endorphine aus, die Durchblutung des Unterleibs wird angeregt und die Beckenmuskulatur wird gelöst, was die Schmerzen vorübergehend lindert.
  • Vorsicht bei Koffein und Nikotin
    Auch wenn es schwerfällt: Auf Kaffee und Zigaretten verzichtest du besser. Kaffee regt die Magen-Darm-Tätigkeit an und kann die Schmerzen verstärken. Rauchen hemmt die Durchblutung der Gefäße – das verschlimmert Menstruationsschmerzen.

Was tun bei starken Regelschmerzen?

Die genannten Hausmittel können zwar auch starken Regelschmerzen vorbeugen und sie abmildern, manchmal sind die Beschwerden aber so unangenehm, dass die kleinen Helferlein keine ausreichende Linderung bieten. Oder du wünschst dir einfach etwas, das den Schmerz sofort verschwinden lässt. Krampflösende und prostaglandinhemmende Schmerzmittel wirken hier schnell und effektiv. Lasse dich jedoch vorab von einem Arzt beraten, ob du ein Medikament einnehmen darfst und welches Präparat für dich sinnvoll ist.

Grundsätzlich empfiehlt sich ein Besuch bei deinem Frauenarzt immer, wenn sich die Dauer der Blutung plötzlich verändert oder bei sehr starken Unterleibsschmerzen während der Periode. Was hilft, ist, dass er schnell feststellt, was die Ursache ist, dir geeignete Maßnahmen empfehlen und bei Bedarf sofort handeln kann. Unnötig quälen sollte sich bei Periodenschmerzen definitiv keine von uns!