Aus alten Verpackungen und Materialen werden neue Wertstoffe: Wie funktioniert das eigentlich? Wir nehmen den Ablauf unter die Lupe.
Der Recycling-Kreislauf: drei Methoden, dreimal Nachhaltigkeit
Das sind Plastik-Rezyklate – und so entstehen sie
Der Recycling-Kreislauf von Plastik auf einen Blick
Altpapier: vom Müll zur Ressource
Grün, braun, weiß: Glas richtig recyceln
Die Mitglieder des 2018 gegründeten Rezyklat-Forums setzen sich für mehr Nachhaltigkeit ein – unter anderem durch eine besonders sortenreine Trennung der Wertstoffe. Die Händler, Hersteller und Entsorger bilden – gemeinsam mit Politiker*innen – den gesamtem Recycling-Kreislauf ab. Sie wollen nicht nur das Bewusstsein der Verbraucher für die richtige Müllentsorgung schärfen, sondern auch Verpackungen reduzieren und die Recyclingquote erhöhen. Zudem sollen Verpackungen recyclingfähig sein, sodass sie dem Recycling-Kreislauf als Ressource erhalten bleiben.
Gelber Sack, blaue Tonne, Glascontainer, Biomüll, Elektromobil – Möglichkeiten zur Abfall-Entsorgung gibt es viele. Aber was passiert damit, wenn er weggeworfen wurde? Wir haben uns beim Recycling-Kreislauf angesehen, wie verschiedene Materialien aufgearbeitet und wiederverwertet werden. Denn das ist besonders in Zeiten des Klimawandelns extrem wichtig, geht es doch zukünftig darum, so wenig Müll wie möglich zu verursachen. Das Ziel vieler Unternehmen und Forscher ist eine „Circular Economy“, in der alle Abfälle wieder neu verwendet werden können.
Je nach Material oder Stoff gibt es drei Wege, die Müll im Recycling nehmen kann.
Alle drei Recycling-Kreisläufe sind nachhaltig und sparen Geld. Denn wenn ein Material nicht verbrannt, sondern wiederverwendet wird, sinken die Entsorgungskosten und die CO2-Emissionen.
Es klingt kompliziert, ist aber ganz einfach: Ein Rezyklat ist das Produkt eines Recyclingprozesses, also alle Materialen und Gegenstände, die ganz oder auch nur teilweise aus recyceltem Material bestehen. Das Plastik-Recycling ist besonders wichtig, da die Kunststoffabfälle in Deutschland immer mehr zunehmen. Rund 39 kg Plastikverpackungsabfall verursacht jeder Deutsche pro Jahr im Schnitt – sechs Kilo mehr als im EU-Durchschnitt.1
Weltweit wurden 2019 beispielsweise 400 Millionen Tonnen Plastik produziert. Wird dieser nicht richtig entsorgt und recycelt, gelangt er häufig über die Gewässer ins Meer – wo die Vermüllung immer weiter zunimmt. Dies ist besonders wichtig, da nur eine einzige Plastikflasche bis zu 450 Jahre braucht, bis sie im Wasser zerfallen ist. Und auch dann sinkt sie in Form von Mikroplastik auf den Meeresboden. Das konsequente Recycling von Kunststoffen wird daher immer dringlicher.
Ein Beispiel für Plastik-Rezyklate sind die Spülmittelflaschen von Fairy. Deren Flaschenkörper bestehen inzwischen aus 100 % recyceltem Plastik2. Und das Beste: Sie lassen sich über den Gelben Sack beziehungsweise die Gelbe Tonne entsorgen und erneut recyceln. Das trägt aktiv zum Klimaschutz bei.
Eine Herstellung von Verpackungen und Co. aus Plastik-Rezyklat ist der derzeit nachhaltigste Weg, um Kunststoffe herzustellen sowie dem Plastikmüll Herr zu werden und sollte zukünftig Standard werden. Wichtig dabei: dass Verpackungen von vornherein recyclingfähig designt werden.
Allen Smartphones, Laptops und dem papierlosen Büro zum Trotz – ums Papier kommen wir bisher noch nicht herum. 2018 waren es in Deutschland rund 247 kg Pappe, Papier und Karton pro Kopf! Das sind zusammen 20 Millionen Tonnen. Allerdings: Rund 75 % des Papiermülls werden innerhalb der EU konsequent recycelt und aufgearbeitet.3 Und das wird unter anderem aus dem Altpapier:
Unser Tipp: Achten Sie beim Kauf auf das Symbol „Blauer Engel“. Es zeigt an, wenn ein Produkt aus recyceltem Papier hergestellt wurde.
So funktioniert der Recycling-Kreislauf bei Papier:
Glas eignet sich besonders gut fürs Recycling – denn es kann beliebig oft eingeschmolzen und neu verwendet werden. Das Beste: Der Energiebedarf für die erneute Herstellung sinkt, da recyceltes Glas bei niedrigeren Temperaturen schmilzt als die ursprünglichen Rohstoffe. So schützt das Einschmelzen von Altglas das Klima und spart zusätzlich Ressourcen wie Quarzsand, Kalk oder Soda ein, die sonst zur Glasherstellung benötigt würden. So wird Glas recycelt:
1Quelle: Statista
2Gilt für alle 450-ml-Flaschen und sowie 625-ml-Flaschen (transparent). Außer Kappe und Etikett.
3Quelle: Umweltbundesamt. https://www.umweltbundesamt.de/daten/ressourcen-abfall/verwertung-entsorgung-ausgewaehlter-abfallarten/altpapier#vom-papier-zum-altpapier, zum letzten Mal aufgerufen am 16.10.2020, 13:46 Uhr.