Zwischen Fast Food & Molekularküche: Was darf man überhaupt noch essen?


Haus & Garten
13/11/2019
Bei „Esstremisten“ hat Ernährung oft nichts mit Genuss zu tun. Schade! Anne Vogd fragt sich: Was darf man überhaupt noch essen?

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Neulich in der Fußgängerzone, da geriet ich mal wieder in eine Umfrage: „Entschuldigung, wie ernähren Sie sich?“ Meine Antwort: „Mund auf, Essen rein.“ Der Typ: „Nein, ich meine, achten Sie auf etwas?“ Ich: „Ja, dass ich mich nicht bekleckere.“

Ich meine, ganz im Ernst, was soll die Frage? Natürlich ernähre ich mich bewusst. Bewusstlos kann man ja nicht essen.

Ist es nicht schlimm? Ganz Deutschland isst und trinkt mittlerweile mit schlechtem Gewissen. Und ich auch, weil sie lauern überall, diese Ernährungsexperten – mit erhobenen Zeigefinger. Mahnmale? Nein! Präsenzpestilenzen, wenn Sie mich fragen. Was darf man überhaupt noch essen? Vorbei die Zeiten, in denen ich mir in der Mittagspause beim Metzger ein Brötchen mit Mett holte, das so frisch war, dass ich dachte: „Das hat vor der Tür noch gegrunzt.“ Und auch die Abende, an denen ich nach einem Stresstag auf die regenerativen Kräfte der Nuss-Nougat Wurzel, der Prosecco-Tinktur und der Fruchtgummi-Knolle vertrauen durfte – alles Vergangenheit!

Mein ganzes Leben ist zu einem einzigen Verzichtsmarathon geworden: Kontrollieren, dezimieren, minimieren. Würden Sie mich heute fragen, würde ich Ihnen raten: Essen Sie einfach nichts! Gar nicht! Dann können Sie jeden Tag etwas anderes weglassen. Gut, es stimmt: Wer auf alles verzichtet, was ungesund ist, lebt womöglich länger … aber doch nicht besser!? Denn Essen ist doch etwas Emotionales und untrennbar mit Genuss verknüpft. Wer sich permanent einschränkt, lebt lust- und genussfeindlich!

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Also, ich war früher nie der Typ für halbe Sachen. Zumindest wenn es um meine Chipstüten oder meine Weinflaschen ging. Die wussten, woran sie waren, wenn ich mich ihnen näherte. Die Mehrzahl von „Schokoladenstück“ hieß bei mir Tafel. Und heute?

Und apropos Wein: Neulich las ich, dass jede getrunkene Flasche Wein das Leben angeblich um sieben Minuten verkürzt. Ich habe direkt mal nachgerechnet und festgestellt, dass ich demnach 1497 gestorben bin. „A meal without wine is called breakfast“, soweit stimme ich ausnahmsweise mal mit den Engländern überein. Auch für mich gehört ein Glas Wein zum Essen einfach dazu. Und, ganz ehrlich: warum eigentlich nur ein Glas? Im Wein liegt die Wahrheit und wer die ergründen will, darf die Suche nicht schon beim ersten Glas aufgeben. Das ziehe ich jetzt durch. Expertenmeinung hin oder her. Natürlich gibt es auch mal ein Glas Wasser zwischendurch – allein schon, um die Leber zu überraschen.

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Unsere Kolumnistin, Anne Vogd, (52), ist verheiratet und hat eine Tochter. Sie arbeitete 25 Jahre im Vertrieb einer Modefirma, wollte sich 2013 aber radikal verändern und ist seitdem als Comedian auf Karnevalssitzungen und anderen Veranstaltungen unterwegs. 2016 gewann sie den SWR3 Comedy Förderpreis. Heute schreibt sie zusätzlich Kolumnen in Tageszeitungen und ist regelmäßig im Radio zu hören. Hier finden Sie weitere Beiträge dieser Autorin.