Nie mehr sprachlos: Schlagfertigkeit lernen mit fünf Tipps


Familie
13/11/2019
Sie wollen klug kontern – und dann fällt Ihnen nichts ein? Dabei können Sie Schlagfertigkeit lernen. Gleich nachschauen, wie es geht. 

Sie kennen das: Jemand macht eine spitze Bemerkung – und Ihnen fällt keine passende Antwort ein. Ideen für eine schlagfertige oder witzige Gegenwehr kommen Ihnen später, wenn Ihr Gegenüber schon längt weg ist. Dabei lässt sich Schlagfertigkeit lernen. Wir geben Ihnen fünf Tipps, mit denen Sie Ihre Gesprächspartner überraschen können.

Erster Tipp: Nicht zu lang nachdenken

Für Schlagfertigkeit ist nicht nur die passende Antwort wichtig – sie muss auch möglichst schnell kommen. Seien Sie daher nicht zu perfektionistisch und überlegen lang die optimale Antwort. Wichtig: Haben Sie keine Angst, etwas Falsches zu sagen. Sagen Sie frei heraus, was Ihnen einfällt. Falls Ihnen genau das noch schwerfällt, schauen Sie sich unsere nächsten Tipps an – dann klappt’s beim nächsten Mal mit der Retourkutsche.
Übrigens: Je selbstbewusster Sie sich fühlen und umso mehr Vertrauen Sie in sich haben, desto schlagfertiger werden Sie sein. Hier erklären wir Ihnen, wie Sie Ihr Selbstbewusstsein ganz einfach stärken können.

Zweiter Tipp: Antworten zurechtlegen

Schlagfertigkeit lernen ist eine Übungssache. Manche Gespräche und ihre möglichen Verläufe gehen uns immer wieder durch den Kopf. Machen Sie sich das zunutze und denken Sie sich schon vor dem Gespräch gute Antworten aus. Die Gelegenheit, sie zu nutzen, kommt bestimmt. Machen Sie sich eine Liste mit einigen Standard-Antworten, die zu vielen Situationen passen – oder Antworten auf Bemerkungen und Fragen, die öfter kommen könnten. Zum Beispiel:

  • „Du wirst ja ganz rot!“ – „Welche Farbe wäre Dir denn lieber?“
  • Wenn Sie stolpern oder etwas umwerfen: „Das war nur das Aufwärmprogramm. Nächstes Mal mache ich noch einen Flickflack.“
  • Falls Sie beim Bewerbungsgespräch vor Aufregung Ihr Wasserglas zu vollfüllen: „Ich gebe eben immer 110 Prozent.“
  • Bei unberechtigter Kritik: „Ich passe mich nur meiner Umgebung an“
  • Bei distanzlosen Kommentaren: „Ich habe das wohl gerade missverstanden. Könnten Sie das bitte erklären?“
  • „Sie haben doch gar keine Ahnung von diesem Gebiet.“ – „Und ich kann ganz unvoreingenommen an die Sache heran gehen.“
  • „Wir haben das schon immer so gemacht.“ – „Schade, dass es nie geklappt hat.“

Dritter Tipp: Merken Sie sich Zitate und Beispiele

Vorbilder für schlagfertige Antworten gibt es viele. Sehen Sie sich diese an und schauen Sie, was sie so besonders macht. Ist es der Humor oder die Treffsicherheit der Antwort? Ein Beispiel ist eine angebliche Aussage Winston Churchills. Einmal soll er von einer Dame mit den Worten unterbrochen worden sein: „Wenn ich Ihre Frau wäre, würde ich Ihren Tee vergiften.“ Churchills Antwort: „Und wenn ich Ihr Mann wäre, würde ich ihn trinken.“ Die „Churchill-Methode“ ist mittlerweile sogar ein feststehender Begriff bei Seminaren für mehr Schlagfertigkeit.

Vierter Tipp: Überraschen Sie Ihr Gegenüber

Ein überraschender Konter ist der Kern der Schlagfertigkeit. Die Überraschung lässt Angreifer kurz innehalten und über ihr Gesagtes nachdenken. Er kann ein übergriffiges Gegenüber wieder auf die Sachebene zurückholen. So überraschen Sie Ihren Gesprächspartner:
  • Kontern Sie mit den gleichen Mitteln: „Sie haben aber zugenommen im Urlaub.“ – „Sie nicht, wie ich sehe. War das Essen bei Ihnen wirklich so schlecht?“
  • Stimmen Sie überraschend zu: „Sie haben aber zugenommen im Urlaub.“ – „Stimmt, ich hatte schon Angst, ich bleibe in der Aufzugtür stecken.“
  • Wandeln Sie den Angriff positiv um: „Sie haben aber zugenommen im Urlaub.“ – „Bloß kein Neid. Es hat mich einiges gekostet, diesen Körper zu formen.“
  • Spielen Sie den Ball zurück. Das wird Ihrem Gegenüber schnell unangenehm: „Sie haben aber zugenommen im Urlaub.“ – „Ich verstehe nicht, was Sie meinen. Könnten Sie mir das genauer erklären?“

Fünfter Tipp: Seien Sie schlagfertig, aber nicht unverschämt

Wahren Sie bei allen Antworten immer die Würde des anderen und gehen Sie nicht unter die Gürtellinie. Sonst schlägt Ihre Antwort schnell ins Destruktive um – also genau ins Gegenteil von dem, was Sie erreichen wollten. Bedenken Sie außerdem, wem Sie da gerade antworten. Sagt Ihnen die Personalerin oder der Chef im Vorstellungsgespräch: „Ich denke, Sie sind diesen Aufgaben nicht gewachsen“, ist es natürlich mutig und schlagfertig, wenn Sie daraufhin antworten: „Ich denke, Sie sind der Aufgabe, wahre Talente zu erkennen, auch nicht gewachsen.“ Das wäre allerdings höchstwahrscheinlich der letzte Satz von Ihnen in diesem Gespräch. Antworten Sie lieber mit einer Gegenfrage: „Wie kommen Sie darauf?“ oder „Wann haben Sie in unserem Gespräch diesen Eindruck bekommen?“.

Fakt ist: Schlagfertigkeit lernen ist möglich. Halten Sie sich an unsere Tipps und probieren Sie aus, was für Sie funktioniert. Trauen Sie sich ruhig – Ihre Antworten werden Ihr Gegenüber verblüffen.

Für schlagfertige Antworten braucht man ein gewisses Selbstvertrauen. Always macht sich mit der Kampagne #WieEinMädchen dafür stark, Mädchen und junge Frauen in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken und Genderklischees endlich abzuschaffen. Schauen Sie hier nach!

In welchen Situationen wären Sie gern schlagfertiger gewesen? Sagen Sie es uns in den Kommentaren.

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