Insta-Girl: Sind alle sozialen Medien schlecht für junge Mädchen?


Familie
13/11/2019
Für Eltern von Jugendlichen sehen die Gefahren von Social Media wie eine große, dunkle Wolke aus. Aber was ist Segen, was ist Fluch?

Einen Satz hört man von fast allen Erwachsenen mit einem Seufzen: „Ich bin so froh, dass es in meiner Jugend noch kein Social Media gab.“ Was für eine Ansage! Obwohl fast alle soziale Medien wie Facebook, Instagram, Twitter oder Snapchat nutzen, haben viele, die nicht damit aufgewachsen sind, Respekt davor. Vor allem, wenn sie dabei an ihre Kinder denken.

Tatsächlich wirken soziale Medien erst einmal bedrohlich. Auf Facebook und Co. werden beispielsweise Mitschüler öffentlich gemobbt oder beleidigte Jungs laden Nacktfotos von ihren Exfreundinnen hoch, an denen sie sich rächen wollen. Die Eltern der Mädchen wissen oft gar nicht, wie sie ihre Töchter davor schützen können. Angst macht auch, dass die Jugendlichen vor diesem Terror nicht weglaufen können. Das Smartphone ist inzwischen so präsent, dass die jungen Menschen die Abwertung ständig vor Augen haben.

18 Prozent sind schon Opfer von Cybermobbing geworden

Und es betrifft mehr Teenies, als man denkt. Laut einer Umfrage unter Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren im Auftrag von Vodafone aus dem Jahr 2016 haben bereits 18 Prozent der Befragten Erfahrungen mit Cybermobbing als Opfer gemacht. Wie fühlen sich die Mädchen und Jungen danach? Hilflos, wütend und deprimiert. Diese Erfahrungen würde man den jungen Seelen gern ersparen.

Aber auch ohne Cybermobbing können sich soziale Medien negativ auswirken. Gerade Mädchen werden von vielen Bildern und Videos beeinflusst, die beispielsweise auf Instagram oder YouTube hochgeladen werden. Dort posieren durchtrainierte, extrem geschminkte Social-Media-Stars, bei denen scheinbar alles perfekt ist. Fettröllchen, Pickel? Igitt, das gibt es in dieser Welt nicht.

11-Jährige fühlen sich schon zu dick

Natürlich wird per Bildbearbeitung und mit Licht getrickst, das wissen auch die jungen Frauen, aber im Kopf bleibt trotzdem die Sehnsucht hängen, auch so toll auszusehen. Laut einer Umfrage der Weltgesundheitsorganisation WHO aus dem Jahr 2014 denken knapp 28 Prozent der deutschen 11-jährigen Mädchen, dass sie zu dick seien. Bei den 15-Jährigen sind es fast 50 Prozent. Obwohl es nach medizinischen Maßstäben oft nicht stimmt.

Was ist die Lösung für dieses Dilemma? Etwa Social Media für junge Mädchen verbieten? Das würde wohl keine Jugendliche mitmachen. Vielmehr muss man sich als Eltern eingestehen, dass diese Medien fest zum Leben dazugehören. Genauso wie sich einst das Fernsehen etabliert hat. Schließlich gibt es auch viele Vorteile von Social Media. Man ist extrem schnell mit der ganzen Welt vernetzt, lernt leichter andere Kulturen kennen und ist damit für die Herausforderungen der globalen Arbeitswelt gerüstet.

Jugendliche müssen schneller selbstbewusst werden

Nun ist es die Aufgabe von Eltern, Schulen und der Gesellschaft, die jungen Menschen so stark zu machen, dass sie auch im Internet Verantwortung übernehmen. Dafür brauchen Jugendliche ein gutes Selbstbewusstsein, um sich nicht so leicht von der Meinung anderer runterziehen zu lassen. Zudem müssen sie reflektieren können, um zu merken, was Mobbing bei anderen Menschen auslöst. Wie man das als Eltern schafft? Dafür gibt es kein Patentrezept, aber es hilft enorm, selbst ein gutes Beispiel zu sein. Erfahren Sie mehr in unserem Artikel „Achtmal mehr Selbstbewusstsein für Ihre Tochter“.

Always setzt ein Zeichen

Auch Unternehmen haben die große Verantwortung erkannt und Marken wie Always setzen ein gesellschaftliches Zeichen. 2014 startete die Aktion #WieEinMädchen. In einem Video wurden dafür Jugendliche und Erwachsene aufgefordert, wie ein Mädchen zu rennen oder zu werfen. Dabei machten sich viele lustig. Als jüngere Kinder dasselbe gefragt wurden, waren sie noch frei von Klischees. Ab welchem Alter setzt also die Abwertung ein? Das brachte viele Teilnehmer am Schluss ins Grübeln. Weil die Kampagne international so erfolgreich lief, wurde sie seitdem fortgesetzt und über Social Media millionenfach geteilt.

Und das ist es auch, was wir alle tun können: Zeichen setzen. Soziale Medien bedeuten neue Herausforderungen, aber sie mahnen uns auch, dass es Zeit ist, selbstbewusst zu werden, um damit umgehen zu können. Als Mädchen, als Junge und als erwachsene Person.

@all: Was denken Sie über Soziale Medien: Fluch oder Segen? Jetzt Kommentar schreiben und mitdiskutieren!

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Die erste Periode ist auch eine Herausforderung für Mädchen. Binden für Tag & Nacht und Slipeinlagen von Always können Sicherheit geben – kein Mädchen muss sich im Alltag eingeschränkt fühlen.