Lebensmittelmotten bekämpfen und für immer loswerden


Haus & Garten
17/01/2020
Larven und Eier in Mehl, Reis und Co.: Das ist lästig und auch etwas eklig. Wie Sie Lebensmittelmotten bekämpfen, lesen Sie bei uns.

Da nimmt man morgens nichtsahnend sein Müsli zu Hand, gießt es in die Schüssel – und entdeckt Maden oder kleine Motten darin. Der Ekel ist groß und der Appetit dahin. Die Rede ist von Lebensmittelmotten: Die Plagegeister kommen von außen in unsere Küche und befallen dort Mehl, Getreide und vieles mehr. Manchmal sind sie auch bereits in Lebensmitteln enthalten, die wir frisch im Supermarkt einkaufen. Wenn sie dann erst einmal im Haus sind, entwickeln sie sich rasant – nur eine einzige Motte kann bis zu 300 Eier legen, aus denen binnen fünf Tagen Larven schlüpfen und sich ebenfalls vermehren. Falls Sie also die kleinen Viecher bei sich entdecken, ist schnelles Handeln angesagt. Wie Sie Lebensmittelmotten bekämpfen und effektiv entfernen – wir verraten es Ihnen.

Was sind eigentlich Lebensmittelmotten?

Unter dem Begriff "Lebensmittelmotten" sind, wie auch bei Kleidermotten, verschiedene Arten von Kleinschmetterlingen zusammengefasst. Am häufigsten sind die Dörrobstmotte, die Speichermotte, die Tropische Speichermotte, die Samen- und die Mehlmotte vertreten. Eine Lebensmittelmotte lebt rund zwei bis drei Wochen, in denen sie unzählige Nachfahren hervorbringen kann. Je wärmer die Umgebung, desto schneller schlüpfen die Larven.

Diese Lebensmittel bevorzugen die Plagegeister

Die Motten und Larven ernähren sich von vielen Lebensmitteln, die wir in unseren Vorratsschränken liegen haben. Betroffen sind zumeist:
  • Trockenobst
  • Nüsse
  • Getreide
  • Müsli
  • Mehl
  • Tee
  • Gewürze
  • Trockenes Tierfutter
  • Schokolade
  • Saatgut
  • Hülsenfrüchte
Übrigens: An Fette, Öle, Salz, Zucker, Kaffee und geräucherte Lebensmittel gehen die Motten hingegen nicht ran. Wenn Sie Lebensmittelmotten bekämpfen, müssen Sie hier also nicht nachsehen oder diese Nahrungsmittel vorsorglich wegwerfen.
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So erkennen Sie Lebensmittelmotten

  • Die kleinen Schmetterlinge sind meist grau, gelb-rot oder braun in der Farbgebung.
  • Sie sind nachtaktiv.
  • Da sie nur wenige Millimeter klein und unscheinbar sind, erkennt man sie oft nicht rechtzeitig.
  • An der Wand sitzend sehen sie aus wie ein kleiner, schwarzer Strich.
  • Die Plagegeister bewegen sich meist krabbelnd oder hüpfend.
  • Sie hinterlassen fadenartige Gespinste.
  • Lebensmittellarven fressen sich auch durch Verpackungen: Achten Sie auf mögliche Schlupflöcher.

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Lebensmittelmotten bekämpfen: Sind die Schädlinge gefährlich?

Jein – die Tierchen an sich sind für Mensch und Tier nicht gefährlich. Allerdings sollten Sie befallene Lebensmittel auf gar keinen Fall mehr essen. Denn auch wenn Lebensmittelmotten keine Keime oder Bakterien verbreiten: Sie können starke Allergien, Hautausschlag sowie Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Wenn Sie auch nur den Verdacht haben, dass ein Lebensmittel kontaminiert sein könnte: ab in den Müll. Lebensmittelmotten bekämpfen funktioniert nur, wenn alle betroffenen Nahrungsmittel weggeworfen werden.

Mittel gegen Lebensmittelmotten: Die Schädlinge Schritt für Schritt loswerden

  • Machen Sie alle befallenen Bereiche im Vorratsschrank ausfindig.
  • Suchen Sie dabei auch kleinste Ecken und Ritzen ab, denn die Lebensmittelmotte legt ihre Eier gern da ab, wo wir sie schlecht finden.
  • Hängen Sie Pheromonklebefallen auf. Die männlichen Motten folgen dem Geruch des Lockstoffs und bleiben an der Falle hängen. Wichtig: Schließen Sie die Fenster, solange die Fallen aushängen. Sonst holen Sie sich noch mehr Lebensmittelmotten ins Haus.
  • Wischen Sie alle Schränke, Regale und Schubladen aus und rücken Sie diese von der Wand ab, um dahinter zu saugen.
  • Nutzen Sie ein starkes Reinigungsmittel, wie Essigessenz oder den Meister Proper Allzweckreiniger-Spray Citrusfrische. Lassen Sie ihn kurz einwirken und wischen Sie dann mit Wasser nach. Zurück bleibt nur Sauberkeit – und ein frischer Zitronenduft!
  • Trocknen Sie hinterher alle Schränke gut ab. Die Schädlinge lieben Feuchtigkeit und vermehren sich dadurch schneller.
  • Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit rät, die betroffenen Lebensmittel vor dem Wegwerfen in den Gefrierschrank zu legen oder diese zwei Stunden bei mindestens 80 °C im Backofen zu erhitzen. Alternativ verschließen Sie die Lebensmittelverpackungen luftdicht, bevor Sie sie in den Mülleimer werfen.
  • Ein weiteres Mittel gegen Lebensmittelmotten: Föhnen Sie die gesäuberten Stellen. Eventuell verbliebene Larven und Eier trocknen so aus.
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Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten

Insekten mit Insekten bekämpfen – das klingt zunächst einmal komisch, allerdings sind Schlupfwespen ein gutes Mittel gegen Lebensmittelmotten. Sie können deren Eier nicht nur riechen, sondern legen ihre Eier am selben Ort ab. Dabei entstehen noch mehr Schlupfwespen, die die Lebensmittelmotten bekämpfen. Und das Beste: Sobald die Nahrungsquelle versiegt und alle Motten weg sind, verschwinden auch die Schlupfwespen. Und keine Panik: Die haben mit den herkömmlichen Wespen gar nichts zu tun, sind auch nur rund 0,4 Millimeter groß und für uns Menschen komplett ungefährlich. Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten werden als Eier auf Kärtchen oder in Tüten geliefert – einfach an den betroffenen Stellen auslegen, fertig!

Lebensmittelmotten vorbeugen

  • Nutzen Sie nur Verpackungen oder Vorratsgläser mit luftdicht verschließbarem Deckel – keine Papier- oder Papptüten.
  • Halten Sie Insekten mit Fliegengittern draußen.
  • Lagern Sie Lebensmittel kurz. Je länger die Lagerung, desto höher die Wahrscheinlichkeit für einen Befall.
  • Verstauen Sie Mehl, Hülsenfrüchte und Co. trocken und kühl. In dieser Umgebung fühlen sich die Schädlinge nicht wohl.

Mussten Sie schon einmal Lebensmittelmotten bekämpfen? Verraten Sie uns in den Kommentaren, wie Sie die Plagegeister losgeworden sind.