Keine Chance dem Sonnenstich: Kinder richtig schützen


Familie
12/08/2020
Endlich Sommer – aber ohne Sonnenstich. Kinder sind davon besonders gefährdet. Daher müssen sie vor heißen Temperaturen geschützt werden.

Für Kinder gibt es kaum etwas Schöneres, als bei tollem Wetter draußen zu spielen. Bei Temperaturen um die 30 Grad wird ein Aufenthalt in der prallen Sonne allerdings schon für Erwachsene schnell zu viel. Die Kleinen haben einen empfindlicheren Organismus und vertragen daher Sonne und Hitze schlechter als wir Großen.

Sonnenstich: Kinder sind besonders gefährdet

Besonders Babys und Kleinkinder laufen Gefahr, einen Sonnenstich zu bekommen. Sie haben nicht nur dünnere Schädelknochen und zumeist weniger Haare als Erwachsene, auch die große Fontanelle ist erst nach rund zwei Lebensjahren richtig geschlossen. Das ist der Teil am Kopf eines Babys, an dem die Schädelknochen noch nicht miteinander verwachsen sind. Der Zwischenraum ist mit Bindegewebe verbunden und besonders durchlässig für die Infrarotstrahlen des Sonnenlichts.
In den ersten Monaten kann ein Baby zudem noch nicht richtig schwitzen. Kleinkindern fällt es generell schwerer, ihren Flüssigkeits- und Wärmehaushalt zu regulieren als Erwachsenen. Sie heizen schneller auf und – je jünger sie sind – bemerken eine Überhitzung oft zu spät oder sind nicht in der Lage, sich mitzuteilen.

So erkennen Sie einen Sonnenstich

Zu viel Sonne auf Kopf und Nacken führt zu einer Reizung der Hirnhäute. Gefährlich daran ist nicht nur die Überhitzung selbst, sondern dass die Symptome oft erst nach einigen Stunden auftreten. Diese sind:
  • Ein roter, heißer Kopf und ein im Vergleich kühlerer Körper,
  • normaler Blutdruck und Puls (kein Pulsrasen),
  • starke Kopfschmerzen,
  • Erbrechen,
  • Nackenschmerzen und
  • Ohrengeräusche.
Babys äußern ihr Unwohlsein meist durch schrilles Schreien und das Ablehnen von Flüssigkeit. Oft werden die Symptome mit denen eines grippalen Infekts verwechselt. Bei einem Sonnenstich tritt jedoch kein Fieber auf.

Bei einem Sonnenstich: Kinder richtig behandeln

Treffen die Symptome auf Ihr Kind zu, leisten Sie sofort Erste Hilfe:
  • Bringen Sie es sofort in den Schatten oder ins Haus.
  • Ziehen Sie ihm etwas Luftiges an und öffnen Sie eventuell einengende Kleidung.
  • Lagern Sie seinen Kopf und Oberkörper hoch.
  • Geben Sie ihm etwas zu trinken, wenn es bei Bewusstsein ist und nicht über Übelkeit klagt. Sonst droht Verschluckungsgefahr.
  • Wichtig beim Sonnenstich: Kinder sollten nicht zu viel auf einmal trinken und die Getränke dürfen nicht zu kalt sein. Langsam in kleinen Schlucken trinken hilft, damit die Kleinen nicht erbrechen müssen.
  • Etwas Salziges zu essen, tut Ihrem Kind jetzt gut.
  • Lassen Sie es nicht allein und beobachten Sie es.
  • Legen Sie dem Kleinen kalte Umschläge, Waschlappen oder eingewickelte Kühlpacks auf die Stirn und in den Nacken.
  • Sollte es das Bewusstsein verlieren, über starke Schmerzen klagen oder halluzinieren, rufen Sie den Notarzt. Dies gilt auch, wenn sich bei dem kleinen Patienten nach rund 20 Minuten trotz aller Maßnahmen keine Besserung einstellt.

Das sind potenzielle Hitzefallen

Im Wasser herumplanschen, toben, schwimmen: Das macht Spaß und bringt Abkühlung an heißen Tagen. Allerdings reflektieren Sand und Wasser das Sonnenlicht und verstärken dessen Wirkung. Das Tückische: Weil das Wasser kälter ist als die Außentemperatur, merkt man davon nichts. Das führt schnell zu Sonnenbrand und auch zum Sonnenstich.

Die größte Hitzefalle für Kinder – und auch für Tiere – ist unangefochten das Auto. Ein Beispiel: Bei 30 Grad Außentemperatur herrschen im Auto bereits nach zehn Minuten 37 Grad, nach 30 Minuten rund 46 Grad – ab dann wird es für den menschlichen Körper bereits kritisch. Bei 35 Grad Außentemperatur entsteht für Kinder bereits nach 15 Minuten ein lebensgefährliches Innenklima.

Sonnenbrand und Sonnenstich: Kinder richtig schützen

  • Beim Spielen im Freien sollten Kinder immer eine leichte, helle Kopfbedeckung tragen, beispielsweise einen breitkrempigen Sonnenhut.
  • Ziehen Sie Ihrem Kleinen weite, luftige Kleidung an, die nicht einengt.
  • Stellen Sie den Buggy nie in die Sonne.
  • Lassen Sie Ihr Kind im Schatten spielen.
  • Achten Sie darauf, dass es ausreichend trinkt – mindestens einen halben Liter mehr als sonst.
  • Eincremen ist Pflicht. Inzwischen gibt es Sonnencremes oder -sprays mit hohem Lichtschutzfaktor, die sehr gut einziehen und nicht auf der Haut kleben. Allerdings bleiben manchmal fiese Sonnencremereste auf der Kleidung zurück. Aber keine Sorge: Dafür gibt es Ariel. Mit dem flüssigen Vollwaschmittel von Ariel mit der 2in1-Kappe waschen Sie Cremeflecken, Eis- und Schmutzreste im Handumdrehen aus. Geben Sie einfach vor dem Waschen etwas Flüssigwaschmittel auf den Fleck und verteilen Sie es mit den Lamellen der 2in1-Kappe. Übrigens: Ariel setzt sich in vielen Bereichen für die Sicherheit von Kindern ein. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel: „Wohnung babysicher machen: 4 Fakten zum Thema“.
  • Wichtig: Eine Sonnencreme schützt nur vor Sonnenbrand, nicht vor einem Sonnenstich oder Hitzschlag. Denn ein Sonnenbrand entsteht durch UV-Strahlen, der Sonnenstich durch Infrarotstrahlen im Sonnenlicht.

Sonnenstich oder Hitzschlag: So erkennen Sie den Unterschied

Der Hitzschlag ist eine schwere, lebensbedrohliche Form der sogenannten Hitzeerschöpfung. Er äußert sich durch:
  • sofortiges Auftreten der Symptome (nicht verzögert wie beim Sonnenstich),
  • starke Müdigkeit,
  • Kreislaufprobleme,
  • extremen Durst,
  • einen trockenen Mund,
  • einen gefährlichen Wärmestau,
  • eine rote, heiße und trockene Haut am ganzen Körper,
  • anders als beim Sonnenstich – Fieber von teilweise mehr als 40 Grad,
  • starke Schmerzen,
  • eine schnelle, flache Atmung mit erhöhtem Puls,
  • Erbrechen,
  • Bewusstseinstrübungen oder Bewusstlosigkeit und
  • Halluzinationen.
In diesem Fall muss sofort der Notarzt verständigt werden. Bis dieser eingetroffen ist, helfen Sie Ihrem Kind mit kalten, feuchten Tüchern und Kühlpacks am ganzen Körper.

Was sind Ihre Tipps für Sonnenschutz und Abkühlung an heißen Tagen? Verraten Sie es uns in den Kommentaren.